Wer die Wichtigkeit der Lehre kleinredet, handelt so wie einer, der sich selbst das Grundnahrungsmittel verbietet. Er wird abmagern und krank werden. - Thomas Lange -

Kommentar zum Blog „Warum ich überzeugt bin, dass Gott jeden heilen will…“

von Silvan Carabin, 17. Mai 2016

http://silvancarabin.com/2016/05/17/warum-ich-uberzeugt-bin-dass-gott-jeden-heilen-will/

 

1) „Jesus als Vorbild“

Jesus heilte jeden, aber sind wir denn Jesus? Jesus ist Gott und Schöpfer, wir sind Geschöpf, erschaffen durch Jesus, der „…erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen…“ (Apg 2,22). Wir haben keinen Auftrag uns, oder irgendetwas durch Wunder und Zeichen zu bestätigen. „Diese [Zeichen] aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“ (Johannes 20,31)

 

2) „Keine Krankheit im Himmel“

Eine irrsinnige Erfindung der charismatischen Bewegung in den vergangenen Jahren ist die Hineininterpretation eines Auftrags für die Christenheit in Matthäus 6,10: „den Himmel auf die Erde zu bringen“.

Auch die Krankheit mit Hilfe von Offb 21,4 zu verbannen ist fehl am Platz, denn dies hat nichts mit der jetzigen Zeit zu tun.

Paulus sagt in Römer 8,23 „Und sogar wir, denen Gott doch bereits seinen Geist gegeben hat, den ersten Teil des künftigen Erbes, sogar wir seufzen innerlich noch, weil die volle Verwirklichung dessen noch aussteht, wozu wir als Gottes Söhne und Töchter bestimmt sind: Wir warten darauf, dass auch unser Körper erlöst wird.“ (NGÜ)

Johannes 18,36: „Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.“

Satan ist in der gegenwärtigen Zeit noch der Fürst dieser Welt:

-          Johannes 12,31 Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden.

-          Epheser 2,2 in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.

-          Epheser 6,12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.

-          1. Johannes 5,19 Wir wissen, dass wir von Gott sind, und die ganze Welt liegt im Argen.

-          Hebräer 2,8 ...Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist.

Apostelgeschichte 3,21: „Ihn muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.“

Hebräer 13,14: „Denn auf dieser Erde gibt es keine Stadt, in der wir für immer zu Hause sein können. Sehnsüchtig warten wir auf die Stadt, die im Himmel für uns erbaut ist.“ (HFA)

 

3) „Jede gute Gabe kommt vom guten Vater“

Natürlich, das ist kein Thema, aber dass er auch böses zulässt, sollte jedem klar sein. Zu genüge haben wir solche Beispiele im AT. Man lese z.B. auch Jesaja 45,7 „der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.“ und Amos 3,6 „...Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der HERR nicht tut?“ aufmerksam!

Tendenziell wird in der heutigen Christenheit (wie auch in diesem Blog von Silvan Carabin) alles aus der Bibel weggelassen was irgendwie negativen Charakter hat. Was in diesem Blog verkündigt wird, ist Teil eines anderen Evangeliums (2.Kor 11,4)! Auch im Neuen Testament werden Gläubige gezüchtigt und bestraft; Hananias und Saphira damals sogar mit dem sofortigen Tod (Apg 5,1-11)!

„Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.“ (vgl Hebräer 12,4-11)

„Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!“ (Offb 3,19)

Klar dürfte wohl sein, dass der Herr dies nicht zum Vergnügen, sondern aus Liebe tut, wie man u.A. aus Sprüche 3,12 erkennen kann.

Es geht hier auch nicht darum (wie Silvan schreibt) eine „Lektion zu erteilen“, aber dass Krankheit etwas mit Sünde zu tun haben kann, beweist sich z.B. in Johannes 5,14 oder auch in der Gemeinde von Korinth (1.Korinther 11,30).

Die Aussage „Jeder gute Vater würde alles tun, damit sein Kind gesund werden kann“ müsste man wohl etwas anpassen damit es dem wahren Evangelium entspricht: „Jeder gute Vater würde alles tun, damit sein Kind GERETTET werden kann“ und dazu braucht es keine physische Heilung!

 

4) „Jesus hat am Kreuz alles bezahlt“

Körperliche Heilung braucht es nicht zwingend (für die Errettung/das Ewige Leben), aber das Blutvergiessen Jesu war notwendig, und DAS ist es, was er für uns getan hat. Das Wort „heil“ (napha) in Jesaja 53,5 (vgl. auch 1. Petrus 2,24) kann sowohl geistige als auch physische Heilung bedeuten. Die Kontexte von Jesaja 53 und 1. Petrus 2 machen klar, dass es hier nicht um Krankheit, sondern um Rechtschaffenheit und Sünde geht.

Die Erfüllung von Jesaja 53,4 findet sich in Matthäus 8,14-17

Wenn man Psalm 103,3 im grösseren Kontext studiert wird auch dies geklärt.

NIRGENDS in der Bibel wird gesagt, dass Jesus für Krankheit gestorben ist!

Übrigens: Der Tod ist genauso eine Folge der Sünde wie die Krankheit in dieser Welt.

Jesus hat am Kreuz den Tod besiegt, oder? Es wird also behauptet er sei für unsere Krankheit gestorben und deshalb brauchen wir nicht mehr krank zu sein? Weshalb verkündet niemand, dass wir nicht mehr zu sterben brauchen? Richtig, wir werden ewig leben, und richtig, wir werden einmal nie mehr krank sein, aber jetzt „sehnen [wir] uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.“ (vgl. Römer 8,23)

 

„…aber nicht jeder wird geheilt?!

Das stimmt! Aber wenn Jesus hier wäre, würde er jeden heilen.“

Ist das so? Körperliche Heilung bringt NICHTS wenn der Mensch trotzdem verloren geht! Wir lesen in Apostelgeschichte 3,2 von einem Mann der offenbar seit Jahrzenten am Eingang des Tempels sass und Almosen erbat, da er von Geburt an lahm war. Wie oft ging Jesus an ihm vorbei und heilte ihn nicht? (Johannes 8,59.9,1ff) Sah er ihn etwa nicht, oder war der richtige Zeitpunkt einfach noch nicht da?

 

…was ist mit dem „Dorn im Fleisch“?

Weshalb hier versucht wird von einer Krankheit abzulenken ist nicht nachzuvollziehen (ausser bez. 2.Timotheus 4,3-4). Wenn man den Text (2.Korinther 12,7-9) liest, macht wohl der Vers 9 bez. Schwachheit in Silvans Auslegung keinen Sinn. So auch z.B: Galater 4,13-14: Ihr wisst doch, dass ich euch in Schwachheit des Leibes das Evangelium gepredigt habe beim ersten Mal. Und obwohl meine leibliche Schwäche euch ein Anstoß war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt… (vgl. auch 2.Korinther 10,10; 11,30; Galater 4,15; 6,11).