ÄNDERUNG / NACHTRAG zu dem Beitrag: 3 renommierte Verkündiger zeugen scharf gegen einen hessischen Hauskreis, den ich einst sehr empfahl … (Siegfried Schad)

Liebe Geschwister in Christus,

es ist traurig, traurig, traurig … denn es gibt kaum etwas, was unter Christen nicht vorkommt, was bei den weltlichen Menschen nicht Gang und Gäbe wäre … es wird dreist gelogen, es wird manipuliert, es wird (wie in diesem Beitrag besonders zu sehen ist) sogar gefälscht, wenn es „passt“.

Man denkt sehr schnell an die Schafe und an die Böcke, an den Lolch (das Unkraut), das unter dem Weizen ist, wenn man sich mit dem (verborgenen) Tun mancher Christen und auch ihrer Gemeinschaften befasst.

UM WAS GEHT ES?

Es geht um meinen Beitrag vom 13. März 2024

3 renommierte Verkündiger zeugen scharf gegen einen hessischen Hauskreis, den ich einst sehr empfahl … (Siegfried Schad)

WAS IST PASSIERT?

… dass ich dies schreiben muss?! … Es geht immer um die ungeschönte Wahrheit! … Es sind nicht drei renommierte Verkündiger, die gegen den von mir angesprochenen Hauskreis scharf zeugen … es ist nur Einer: Dr. Roger Liebis Sprachnachrichten zu diesem Fall liegen mir vor.

WIE KAM ICH AUF DIE 3?

… durch mehrere Lügen eines Gastes (männlich) dieser Hausgemeinschaft, der in meinem Beitrag nur flüchtig erwähnt wird, versuchte Dieser nach dem Austritt des Geschwisters (weiblich), dass ich seit mehreren Jahren gut kenne und in meinem obigen Beitrag im Fokus steht, wohl manipulativ, mit falschem Beistand und Lügen, eine Vertraulichkeit zu erzeugen … das Interesse des Herrn an der Dame war bekannt. Dabei ging Dieser sogar so weit, dass er auf Grund angeblicher Beschwerdeführung über diesen Hauskreis, die Reaktionen diverser bekannter Männer im Verkündigungsdienst fälschte und die Fälschungen an das Geschwister sandte …

Da Dr. Liebis Sprachnachrichten, die ich von dem Geschwister erhielt, mit einer persönlichen Anrede, mit dem Namen des Geschwisters begannen und unzweifelhaft auf dieses „Gemeindezuchtverfahren“ Bezug nahmen, erschien es mir, dass gleichlautende Einlassungen (schriftlich) von den anderen Verkündigern, die das Geschwister über den Gast erhielt, ebenso glaubwürdig wären.

Die Fälschung, Lüge und Manipulation durch den Gast dieser Gemeinde ist somit aufgedeckt: … ich schrieb nach einem Hinweis der mich über Umwege erreichte den Pfarrer der Bekennenden Evangelischen Gemeinde in Hannover, Dr. Wolfgang Nestvogel an und zitierte „seine Einlassung“ zu dem Fall (aus der Feder des Gastes) – dieser antwortete prompt:

——– Ursprüngliche Nachricht ——–
Von: Dr. Wolfgang Nestvogel <wolfgangnestvogel@t-online.de>
An: schad <schad@c-net.email>
Betreff: Re: Konflikt: Bekennende Gemeinde Gelnhausen – Dirk Noll, Frau *** und der Blog DER RUF … waren das Ihre Worte?
Datum: Thu, 18 Apr 2024 23:23:34 +0200
Mailer: Mozilla Thunderbird
 

Sehr geehrter Herr Schad,

danke für Ihre Information.

Das von Ihnen zitierte Schreiben ist eine dreiste Fälschung und somit ein krasser Betrug!

Die dort angesprochene vermeintliche Gemeindesituation ist mir gar nicht bekannt, deshalb kann ich dazu keinerlei Bewertung abgeben.

Seien Sie herzlich gegrüßt und dem HERRN anbefohlen,

W. Nestvogel


WAS BLEIBT IST …

… ein Gebaren das unserem HERRN JESUS CHRISTUS nicht würdig ist!

Dazu zählt voran:

1.) Das Gebaren dieses Hauskreises in einem schändlichen Missbrauch eines sogg. Gemeindezuchtverfahrens, nach dem Austritt aus dieser Hausgemeinschaft durch das Geschwister … die Einzelheiten dieses Pamphlets sind abstossend und schockierend (wie meine beiden Redaktionsmitglieder Harry Arent und Bernhard Müller ebenso lesen und feststellen konnten)

2.) Ich bin geneigt dazu, nach Allem, hier über einen geistlichen Missbrauch zu sprechen und …

3.) … über eine unbiblische Struktur der sogg. Ältestenschaft, in der ein Elternteil dieser auf diese (sogg. Ältestenschaft in einem kleinen Hauskreis) zu grosse Einflüsse hat.

4.) Um der Klarheit willen: Nein, Dr. Nestvogel zeugt nicht gegen diesen Hauskreis und ist Opfer (durch den früheren Gast dieser Hausgemeinschaft) durch einen Missbrauch seines Namens, mit einer plumpen Fälschung … das selbe gilt auch für weitere Verkündiger, deren Namen mir in dem selben Zusammenhang bekannt sind.

FAZIT NACH DEN JAHREN …

Ich bereue meine Vertrauensseligkeit … es erschien mir während der Corona-Zeit richtig Initiativen zu entfalten, damit Geschwister in Christus sich in Hausgemeinschaften organisieren könnten … Nach Allem heute, würde ich ausschliesslich nur noch Christen empfehlen, die ich eine längere Zeit gut genug und sehr persönlich kenne, deren Motive unzweifelhaft sind, so dass ich Frieden über ihr Handeln haben kann.

Bitte vergebt mir, ich bin in einem Punkt einer schweren Lüge aufgesessen und stelle diese dann auch schonungslos zur Schau – mit meinem Eingeständnis in diesem Punkt.

 

DR. MARTIN ERDMANN / VERAX-INSTITUT: Predigt-App, Bücher, weitere Publikationen, Gemeindegründung und Bekenntnis, Predigt von Dr. Erdmann (Siegfried Schad)

Liebe Geschwister in Christus,

dem langjährigen und aufmerksamen Leser dieses Blogs dürfte es nicht entgangen sein, dass den Publikationen des Theologen und Kirchenhistorikers Dr. Martin Erdmann und seinem Verax Institut, stets ein sehr hoher und sogar der höchste Stellenwert eingeräumt wurde. Kein zweites Werk hat hier den gleichen Eingang und die gleiche Beachtung erfahren, wie das von Dr. Martin Erdmann.

Dieser Umstand hat sicherlich den besonderen Grund meiner persönlichen speziellen Präferenz für Dr. Erdmanns Arbeiten, allerdings war es mir stets auch ein grosses Anliegen, die z.T. etwas schwer verständlichen Themen, w.z.B. das der Gesellschaftstransformation, möglichst vielen Geschwistern in Christus mit einfacheren Worten und sehr anschaulichen Beispielen verständlich zu machen.

Auch wenn sehr viele frühere Beiträge archiviert wurden und nicht mehr öffentlich zugänglich sind, desgleichen auch die meisten newsletter der jüngeren Zeit (Hofnarren-mailing) in das Archiv wandern werden, die am allerbesten newsletter für newsletter und nicht nur auszugweise gelesen werden sollten, gilt Dr. Martin Erdmanns Werk weiterhin meine höchste Aufmerksamkeit. Im Unterschied zu früheren Zeiten wird es jedoch, bis auf sehr wenige Ausnahmen vielleicht, keine redundanten Beiträge mehr geben, die sich jedes Geschwister direkt von der Quelle, also den Medien von Dr. Martin Erdmann, selber abholen kann.

Zudem ist es mir ein grosses Anliegen, dass Beiträge von DER RUF 2.0, nicht mit Dr. Erdmann in einen falschen Zusammenhang gebracht werden könnten, da dieser keinerlei Einfluss auf meine geplanten Beiträge hat.

Zum Abschluss hier eine kleine Retrospektive und wichtige Quellen des Verax-Instituts :

  • MOBILTELEFON-APP DES VERAX INSTITUTS
  • BÜCHER
  • WEITERE PUBLIKATIONEN
  • GEMEINDEGRÜNDUNG UND BEKENNTNIS
  • PREDIGT

MOBILTELEFON-APP DES VERAX INSTITUTS

(Quelle: https://veraxinstitut.ch)

Dr. Martin Erdmann

Ich lade jeden Freund des Verax Instituts ein, sich bei dieser App anzumelden. Um dies tun zu können, sendet mir bitte eine Mail (info[at]veraxinstitut.ch) mit eurem Namen, eurer Adresse und Mobiltelefonnummer; diese Angaben muss ich zuerst ins „Learnistic“-System eingeben. „Learnistic“ ist der Name der Firma, die die App zur Verfügung stellt. Dann bekommt ihr von Learnistic eine automatisch zugesandte Nachricht, wie man sich anmelden kann. Einfach den Anweisungen folgen. Leider ist alles in Englisch; wenn ihr nicht weiterkommt, dann meldet euch bitte bei mir. Ich hoffe sehr, dass ihr euch anmeldet. Ihr werdet großen Gewinn von den erklärenden Informationen des Verax Instituts haben!


BÜCHER

Alle deutschsprachigen Bücher findet Ihr unter https://veraxinstitut.ch/de/publikationen/buecher bzw. bei AMAZON

Näheres zu den letzten beiden Büchern „Die Metamorphose des Liberalismus“ Band 1 + 2 findet Ihr HIER

 


WEITERE PUBLIKATIONEN

Neben dem VERAX newsletter https://veraxinstitut.ch/de/informationsbrief erscheinen sehr regelmässig, die Betrachtungen des Hofnarren https://substack.com/@drerdmann, dessen newsletter ich Euch sehr empfehlen möchte.

 

Desweiteren findet Ihr auf einem Video-Kanal auf VIMEO einige, aber nicht alle Videos aus Dr. Erdmanns Dienst: https://vimeo.com/verax


GEMEINDEGRÜNDUNG UND BEKENNTNIS

Über den Gemeindebau im Süd-Schwarzwald haben wir schon im November berichtet (siehe HIER). Jetzt ist es so weit: 11 km von Basel (mit der Bahn in 36 min erreichbar), 6 km von Lörrach entfernt hat sich die CHRISTLICHE GEMEINDE SÜDSCHWARZWALD in D-79589 Binzen (https://christliche-gemeinde-suedschwarzwald.de/) zusammen gefunden – Hallelujah!

 

Glaubensbekenntnis der Christlichen Gemeinde Südschwarzwald

Indem wir durch die göttliche Gnade fähig geworden sind, uns selbst dem Herrn Jesus Christus im Glauben anzuvertrauen und auch einander durch den Willen Gottes in Liebe zu begegnen, geben wir zur Ehre Christi und zur Verherrlichung seines Namens ein Bekenntnis über unseren Glauben und unsere Lebensführung ab. Da wir wissen, dass der Mensch für gerecht erklärt wird, wenn er mit dem Herzen glaubt, und gerettet wird, wenn er den Glauben mit dem Mund bekennt, erklären wir Folgendes:
 
Wir glauben, dass die Heilige Schrift, die das Alte und Neue Testament umfasst, das Wort Gottes und die einzige Richtschnur des Glaubens und der Lebensführung ist.
 
Wir glauben, dass es nur ein lebendiger und wahrer Gott von Ewigkeit her existiert, dass in der Gottheit drei Personen gibt, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist, die gleich an Wesen, Macht und Herrlichkeit sind, und dass der Sohn und der Heilige Geist ebenso wahrhaftig Gott sind wie der Vater. Wir bekennen diese drei verschiedenen göttlichen Personen als den einen wahren Gott, dem wir dienen und den wir anbeten.
 
Wir glauben, dass Gott vor Grundlegung der Welt eine bestimmte Anzahl von Menschen zum ewigen Heil auserwählt hat, die er aus seiner freien Gnade und nach dem Wohlgefallen seines Willens vorherbestimmt hat, seine durch Jesus Christus angenommenen Kinder zu werden. Gott hat in der Ausführung dieses gnädigen Ratschlusses seinen Sohn Jesus Christus für diese Menschen zum Erlöser gemacht. In Christus sind alle geistlichen Segnungen für die Auserwählten gegenwärtig. Darüber hinaus sind sie in die Hände Christi gelegt und seiner Fürsorge und Verantwortung anvertraut.
 
Wir glauben, dass Gott das erste Menschenpaar, Adam und Eva, nach seinem Bilde erschuf, als ein rechtschaffenes, heiliges und unschuldiges Geschöpf, fähig, ihm zu dienen und ihn zu verherrlichen. Aber durch seine Gefährtin Eva verführt, sündigte Adam, und alle seine Nachkommen sündigten in ihm und verfehlten die Herrlichkeit Gottes. Daher haben alle seine Abkömmlinge durch die gewöhnliche und natürliche Zeugung eine verdorbene Natur empfangen, so dass sie von ihrer Geburt an fleischlich und unrein sind, allem geistlich Guten abgeneigt und zur Sünde geneigt. Als solche sind sie auch von Natur Kinder des Zorns und stehen unter dem Gericht der Verdammnis; sie sind nicht nur dem leiblichen, sondern auch dem ewigen Tod verfallen, von dem es keine Erlösung gibt außer durch Christus, den zweiten Adam, der seinen Ursprung im Himmel hat.
 
Wir glauben, dass der Herr Jesus Christus von Ewigkeit her als Mittler des ewigen Bundes und als Bürge für sein Volk eingesetzt war. Als die Zeit erfüllt war, nahm er die menschliche Natur an und litt und starb als Stellvertreter seines Volkes an dessen Stelle am Kreuz auf Golgatha.
 
Wir glauben, dass die ewige Erlösung, die Christus durch das Vergießen seines Blutes erworben hat, ausschließlich für das Volk Gottes bestimmt war. Die Heilige Schrift nennt das Volk Gottes auch bildhaft die Schafe Christi. Durch den Glauben werden diese an den besonderen und einzigartigen Segnungen des Neuen Bundes teilhaben.
 
Wir glauben, dass die Rechtfertigung des Volkes Gottes allein durch die Gerechtigkeit Christi geschieht, die ihnen durch den Glauben zugutekommt. Ihnen wird die Gerechtigkeit Christi ohne Rücksicht auf irgendwelche Werke der Gerechtigkeit, die sie getan haben, zugerechnet. Die volle und freie Vergebung aller ihrer Sünden und Übertretungen – der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen – geschieht allein durch das Blut Christi nach dem Reichtum seiner Gnade.
 
Wir glauben, dass das Evangelium allen Geschöpfen gepredigt werden muss und dass es das Mittel ist, durch das der Heilige Geist überführt, beruft und erneuert. Darum ist das Werk der Wiedergeburt, der Bekehrung, der Heiligung und des Glaubens nicht ein Werk des menschlichen Willens und der menschlichen Kraft, sondern der mächtigen und wirksamen Gnade Gottes.
 
Wir glauben, dass alle, die gerettet sind, das verheißene Seelenheil in der himmlischen Herrlichkeit sicher und endgültig empfangen werden, so dass keiner von ihnen jemals verloren gehen wird, denn sie besitzen das ewige Leben.
 
Wir glauben, dass es eine Auferstehung der Toten sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird und dass Christus ein zweites Mal kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten. Dann wird er sich an den Gottlosen rächen und die Gläubigen in sein Reich und seine Herrlichkeit einführen, wo sie mit ihm für immer leben werden.
 
Wir glauben, dass Taufe und Abendmahl Ordnungen Christi sind, die bis zu seinem zweiten Kommen fortbestehen. Der Gläubige soll im Gehorsam gegenüber Christus die Taufe empfangen, indem er durch Untertauchen seinen Glauben bekennt und auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wird.
 
Wir bekennen, dass das Singen von geistlichen Liedern ein Gebot des Evangeliums ist, das von den Gläubigen erfüllt werden soll.
 
Dieses Bekenntnis wird nicht als eine verbindliche Glaubensregel herausgegeben, die uns fesseln soll, sondern sie soll eine Hilfe für uns darstellen in der Auseinandersetzung mit Andersgläubigen, als eine Bestätigung des Glaubens und als ein Mittel zur Erbauung in der Rechtschaffenheit.
 
Wir halten es für unser höchstes Anliegen, jeden einzelnen dieser Artikel mit Bezug auf die christliche Lehre anzunehmen, zu bewahren und zu verteidigen. Wir wollen in einem Geist und in einer Gesinnung fest zusammenstehen und gemeinsam für den Glauben des Evangeliums kämpfen. Da wir uns bewusst sind, dass unser Verhalten sowohl in der Welt als auch in der Gemeinde dem Evangelium Christi entsprechen muss, bemühen wir uns, nüchtern, rechtschaffen und gottesfürchtig in dieser Welt zu leben, um gegenüber denen, die nicht zur Gemeinde gehören, in Weisheit zu wandeln und ohne Anstoß vor Gott und den Menschen zu sein. Was unsere Gemeinschaft untereinander betrifft, wollen wir in aller Demut und Eintracht wandeln, auf das Verhalten der anderen achten, einander zur Liebe und zu guten Werken anspornen, die Versammlung nicht versäumen, Gott nach seinem geoffenbarten Willen anbeten und einander, wenn nötig, gemäß dem Evangelium warnen, zurechtweisen und ermahnen.
 
Wir glauben, dass wir verpflichtet sind, einander in allen Umständen des Lebens, in die uns Gott nach seiner Vorsehung versetzt, beizustehen, die Schwächen, Fehler und Gebrechen des anderen zu ertragen und besonders füreinander zu beten, damit das Evangelium und alle seine Anweisungen zur geistlichen Erbauung der Gläubigen dienen und andere zu Christus geführt werden.


PREDIGT

Diese Predigt darf ich Euch heute hier weitergeben. Bitte nutzt für künftige Predigten die Verax-App.

Jesus Christus ist das Licht der Welt (Dr. Martin Erdmann)

Video-link: https://vimeo.com/…


Ich wünsche Euch noch einen gesegneten Feiertag –

Schalom! – Euer Siegfried Schad

Die Wunder des Todes unsres Herrn. (Charles H. Spurgeon)

Aber Jesus schrie abermal laut, und verschied. Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke, von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen, und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung, und kamen in die Heilige Stadt, und erschienen vielen.“ Mat. 27, 50-53.

Der Tod unsres Herrn ist ein Wunder und gleich einem kostbaren Edelstein von einer Anzahl andrer Juwelen-Wunder eingefasst. Wie die Sonne inmitten der sie umgebenden Planeten dieselben weit überstrahlt, so ist der Tod Christi wundervoller als die Wunder, welche sich zur selben Zeit zutrugen. Doch nachdem wir die Sonne gesehen haben, macht es uns Freude, auch die Planeten zu studieren; ebenso finden wir, die wir an den einzigartigen Tod Christi glauben und auf Ihn, als auf den Gekreuzigten, unser Vertrauen setzen, großes Vergnügen daran, im Einzelnen jene vier planetenartigen Wunder zu prüfen, die im Text erwähnt sind und die große Sonne des Todes des Herrn selbst umgeben.

Hier sind sie: der Vorhang im Tempel wurde zerrissen; die Erde erbebte; die Felsen zerrissen; die Gräber taten sich auf.

I. Wir beginnen mit dem ersten dieser Wunder. Ich kann mich des Weiteren darüber nicht ergehen, sondern wünsche nur Gedanken anzuregen.

Beachtet den zerrissenen Vorhang, oder Geheimnisse aufgedeckt. Durch den Tod Christi zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke, und die Geheimnisse, welche lange Zeiten hindurch im Allerheiligsten verborgen gewesen waren, wurden dem Blick aller Gläubigen enthüllt. Gleichsam oben in der Gottheit Christi beginnend, wurde der Vorhang bis hinab zu dem unteren Teil der Menschheit Christi zerrissen, und jedem geistlichen Auge wurde alles aufgedeckt.

1. Dies war das erste Wunder Christi nach dem Tode. Das erste Wunder Christi im Leben war bedeutungsvoll und lehrte uns vieles. Er verwandelte Wasser in Wein, als wollte Er zeigen, dass Er das gewöhnliche Leben zu einem höheren Grade erheben und in alle Wahrheiten eine Kraft und Köstlichkeit lege, die ohne Ihn nicht hätte darin sein können. Aber dieses sein erstes Wunder nach dem Tode steht über dem ersten Wunder seines Lebens, weil jenes in seiner Gegenwart gewirkt wurde. Aber im Tempel war Jesus als Mensch nicht. Das Wunder geschah in seiner Abwesenheit und wurde dadurch erhöht. Beide Ereignisse waren gleich wunderbar, aber bei diesem zweiten zeigt sich ein auffallender Zug: Er war nicht da, um zu sprechen und so den Vorhang zu zerreißen. Seine Seele hatte seinen Leib verlassen, und weder sein Leib noch seine Seele befand sich in dem geheimen Zelt des Allerhöchsten, und doch genügte sein Wille, aus der Entfernung den dicken kunstvoll gewirkten Vorhang zu zerreißen.

Das Wunder der Verwandlung des Wassers in Wein wurde in einem Privathause, inmitten der Familie und der damit befreundeten Jünger gewirkt; aber dieses Wunder geschah im Tempel Gottes. Es war daran so etwas besonders Heiliges, weil es eine Wundertat an dem erhabensten und geheimnisvollsten Ort, dem Mittelpunkt geheiligter Anbetung, der Wohnung Gottes, war. Sieh’! Er stirbt und am Eingange zu Gottes hohem Heiligtum reißt Er den Vorhang entzwei. Es ist etwas so Feierliches in diesem Wunder, das vor Jehovah gewirkt wurde, , dass ich es nicht in Worte kleiden kann; aber ihr werdet es in euren Seelen empfinden.

Vergesset auch nicht, dass es von dem Heiland nach seinem Tode gewirkt wurde, und dieser Umstand stellt das Wunder in ein merkwürdiges Licht. Er zerreißt den Vorhang im Augenblick des Todes. Jesus gab den Geist auf, und siehe, der Vorhang des Tempels zerreißt. Dreißig Jahre lang schien er sich auf das erste Wunder seines Lebens vorbereitet zu haben; sein erstes Wunder nach dem Tode wirkt Er im Augenblick des Sterbens. In demselben Augenblick, da seine Seele von seinem Leibe schied, ergriff unser geliebter Herr den großen Vorhang des symbolischen Hauses seines Vaters und riss ihn in zwei Stücke.

2. Dieses erste Wunder nach dem Tode steht an einer solchen Stelle, dass wir ohne ernste Gedanken nicht daran vorübergehen können. Als an der Spitze von dem stehend, was ich eine neue Einrichtung (Dispensation) nennen möchte, war es sehr bezeichnend. Was meint es?

Meint es, dass der Tod Christi die Offenbarung und Erklärung von Geheimnissen ist? Alle Vorbilder und Schatten des Zeremonialgesetzes verschwinden, weil sie in dem Tode Christi erfüllt und erklärt sind. Der Tod des Herrn Jesu ist der Schlüssel aller wahren Philosophie: Gott ward Fleisch und starb für Menschen – wenn das ein Geheimnis nicht erklärt, kann es nicht erklärt werden. Der Tod Christi ist der große Zerreißer des Vorhangs, der große Offenbarer der Geheimnisse.

Er ist auch der große Eröffner der Eingänge. Da war kein Weg in das Heilige, bis der sterbende Jesus den Vorhang zerriss; der Weg ins Allerheiligste war bis zu seinem Tode nicht offenbar geworden. Wenn ihr Gott zu nahen wünscht – der Tod Christi ist der Weg zu Ihm. Wenn ihr Zutritt zu der innigsten Gemeinschaft haben wollt, die ein Mensch mit seinem Gott haben kann, siehe, das Opfer Christi offenbart euch den Weg. Jesus sagt nicht nur: „Ich bin der Weg,“ sondern Er macht auch den Weg, indem Er den Vorhang zerreißt. Nachdem der Vorhang seines Fleisches zerrissen, ist der Weg zu Gott jeder gläubigen Seele sehr klar gemacht.

Ferner ist das Kreuz die Beseitigung aller Hindernisse. Christus hat durch den Tod den Vorhang zerrissen. Dann bleibt zwischen seinem Volk und dem Himmel kein Hindernis, oder wenn da solche sind, die neue Befürchtungen erfinden, so fährt Christus fort, sie zu beseitigen. Er zerbricht die ehernen Tore und die eisernen Riegel. Sieh in seinem Tode „den Durchbrecher vor ihnen herauf fahren.“ Er hat den Weg gebahnt und sein erwähltes Volk kann Ihm zu dem herrlichen Throne Gottes folgen.

Dies ist bezeichnend für den Geist des Zeitalters, in welchem wir jetzt leben. Die Hindernisse sind beseitigt; die Schwierigkeiten sind gelöst; der Himmel steht allen Gläubigen offen.

3. Das Wunder war Christi würdig. Halt einen Augenblick inne und bete deinen sterbenden Herrn an. Zeichnet Er seinen Tod durch solch ein Wunder aus? Beweist das nicht seine Unsterblichkeit? Es ist wahr, Er hat sein Haupt im Tode geneigt. Dem Willen seines Vaters gehorsam, beugte Er sein Haupt in williger Ergebung, als Er wusste, dass die Zeit des Sterbens für Ihn gekommen war; aber in dem Augenblick, da ihr Ihn als tot bezeichnet, zerreißt Er den Vorhang des Tempels. Ist in Ihm nicht Unsterblichkeit, obgleich Er stirbt?

Und neben der Kraft, welche Er in seiner äußersten Schwäche offenbart, siehe seine Weisheit, denn in diesem Augenblick eröffnet Er uns, die wir die Tat geistlich betrachten, alle Weisheit und legt die Geheimnisse bloß. Die Decke, welche Moses vor sein Angesicht nahm, beseitigte Christus im Augenblick seines Todes. Die wahre Weisheit hielt in ihrem Sterben ihre erhabenste Predigt, indem sie wegnahm, was die höchste Wahrheit vor dem Blick aller gläubigen Augen verbarg.

Geliebte, wenn Jesus dies in seinem Tode für uns tut, dann werden wir sicherlich durch sein Leben selig werden. Jesus, welcher starb, ist lebendig, und wir vertrauen Ihm, dass Er uns in das Heilige führen werde, „das nicht mit Händen gemacht ist.“

II. Gehen wir nun zu dem zweiten Wunder über: „Die Erde erbebte. Das Unbewegliche wurde durch den Tod Christi erregt. Christus berührte die Erde nicht; Er war an dem Kreuze aufgerichtet. Er starb, aber selbst im Akt des Sterbens, als Er seine Kraft niederlegte, machte Er die Erde unter Ihm erzittern. Was lehrt das?

Meinte das nicht zunächst, dass das physische Universum die letzte schreckliche Erschütterung seines Urteils im voraus fühlte? Der Tag wird kommen, da der Christus auf Erden kommen wird, und da zu seiner Zeit alles, was da ist, gleich abgetragenen Kleidern zusammengerollt und abgetan werden wird. Noch einmal will Er sprechen, und dann will Er nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel bewegen. Was nicht bewegt werden kann, wird bleiben, aber dazu gehört diese Erde nicht; sie wird von ihrem Platz bewegt werden. „Die Erde und die Werke, so darinnen sind, werden verbrennen. Nichts wird vor Ihm bestehen. Er allein ist! Diese andren Dinge scheinen nur zu sein, und vor dem Schrecken seines Angesichts werden alle Menschen zittern, und der Himmel und die Erde werden davor fliehen. So schien die Erde, als Er starb, ihr Urteil im voraus zu empfinden, und sie zitterte vor Ihm. Wie wird sie zittern, wenn Er, der da lebt, mit all der Herrlichkeit Gottes wieder kommen wird! Wie wirst du erbeben, mein Zuhörer, wenn du in der zukünftigen Welt ohne einen Heiland erwachen solltest! Wie wirst du zittern an dem Tage, da Er kommen wird, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten und da du vor dem Heiland erscheinen musst, den du verachtet hast! Ich bitte dich, denke darüber nach.

Meinte dies Wunder nicht auch, dass die geistliche Welt durch das Kreuz Christi bewegt werden soll? Er stirbt am Kreuz und erschüttert die materielle Welt als eine Prophezeiung davon, dass sein Tod die Welt erschüttern werde, die im Argen liegt und dass er Erschütterungen im moralischen Reiche herbeiführen werde. Brüder, bedenkt das. Wir sagen von uns: „Wie werden wir je die Welt bewegen?“ Die Apostel warfen diese Frage nicht auf. Sie hatten Vertrauen auf das Evangelium, welches sie predigten. Die sie hörten, merkten das Vertrauen, und als sie ihren Mund auftaten, sagten sie: „Diese, die den ganzen Weltkreis erregen, sind auch hergekommen.“ Die Apostel glaubten, dass die Welt unter der einfältigen Predigt des Evangeliums erbeben werde. Glauben wir das doch auch. Wird das Kreuz Christi Einfluss auf die ungeheuren Regionen Chinas, Indiens, Afrikas haben? Ja, mein Bruder, denn es hat die Erde erbeben gemacht, und es wird noch die großen Massen der Menschheit erschüttern. Wenn wir nur Glauben daran und Ausdauer in der Predigt des Wortes haben, so ist es nur eine Frage der Zeit, da der Name Jesu allen Menschen bekannt sein wird, und da jedes Knie sich vor Ihm beugt, und jede Zunge bekennt, dass Er Christus ist, zur Ehre Gottes des Vaters. Die Erde erbebte unter dem Kreuz und es wird wieder geschehen. Der Herr sei dafür gepriesen.

Diese alte Welt – ich kann nicht sagen, wie viele Jahre sie existiert hatte, denn von dem im ersten Verse der Bibel erwähnten Anfang können wir nicht Berechnungen anstellen. Aber wie alt sich auch war, sie musste erbeben, als der Erlöser starb. Dies trägt uns über eine andre Schwierigkeit hinweg. Das System des Bösen ist so alt und grau, dass wir oft zu uns sagen: „Wir können gegen so alte Vorurteile nicht viel tun.“ Aber es war die alte, alte Erde, die unter dem sterbenden Christus zitterte und bebte, und so wird es wieder geschehen. Großartige Systeme, die durch Philosophie und Poesie aufrecht erhalten werden, müssen der verhältnismäßig neuen Lehre des Kreuzes nachgeben. Sie wird neu genannt, ist es aber nicht, sondern ist älter, als die Erde selbst. Es ist Gottes eigenes, ewiges Evangelium. So wahr der Herr lebt, wird es das Alte und Ehrwürdige erschüttern, und die Prophezeiung davon sehe ich in dem Erbeben der Erde unter dem Kreuze.

Scheint es nicht unmöglich, dass die bloße Predigt Christi das tun kann? Und deshalb müssen gewisse Männer die Predigt Christi mit den Hilfsmitteln der Musik und andren Dingen verbinden, bis das Kreuz Christi unter menschlichen Erfindungen erstickt und unter Menschenweisheit begraben wird. Aber was war es, das die Erde erbeben machte? Einfach der Tod unsres Herrn und keine Beigabe von menschlicher Kraft oder Weisheit. Das schien ein unangemessenes Mittel, ein so großes Resultat zu erzeugen; aber es war hinlänglich, denn „die göttliche Schwachheit ist stärker, denn die Menschen sind und die göttliche Torheit ist weiser, denn die Menschen sind,“ und Christus in seinem Tode reicht aus, die Erde unterm Kreuz erzittern zu machen. Lasst uns keine Waffe, als das Evangelium, keine Streitaxt, als das Kreuz gebrauchen. Könnten wir es nur glauben, dass die alte, alte Geschichte die einzige Geschichte ist, die erzählt werden muss, um die Menschen mit Gott zu versöhnen! Christus starb an der Sünder Statt, der Gerechte für die Ungerechten – eine glänzende Darstellung der Gnade und Gerechtigkeit in einem einzigen Akt. Könnten wir uns nur daran halten, so würden wir sehen, wie unsrem überwindenden Herrn der Sieg bald werden muss.

III. Nur einige Andeutungen über das dritte Wunder: die Felsen zerrissen.

Man hat mir gesagt, dass in Jerusalem noch bis zum heutigen Tage gewisse Felsenzerreißungen der ungewöhnlichsten Art zu sehen seien. Reisende haben erzählt, dass es nicht derartige seien, wie sie gewöhnlich durch Erdbeben oder andre Ursachen entstehen. Darüber will ich nur wenig sagen, aber es ist wunderbar, dass, als Jesus starb, als seine Seele von seinem Leibe gerissen wurde, als der Vorhang im Tempel zerriss, auch die Erde, und zwar der felsige und festeste Teil derselben, in einem einzigen Augenblick zerklüftete. Was zeigt uns dies Wunder anders, als dass das Gefühllose erschrak? Wie, konnten Felsen fühlen? Und doch zerrissen sie angesichts des Todes Christi. Menschenherzen erwiderten nichts auf die Angstrufe des sterbenden Erlösers, aber die Felsen antworteten: die Felsen zerrissen. Er starb nicht für Felsen, und doch schienen Felsen zärtlicher als die Herzen der Menschen, für die Er sein Blut vergoss. Felsen konnten zerspringen, aber mancher Menschen Herzen öffnen sich beim Anblick des Kreuzes nicht. Jedoch, Geliebte, hier ist der Punkt, den ich hier gleichsam sehen kann: dass Hartnäckigkeit und Verstockung durch den Tod Christi überwunden wird. Ihr mögt einem Menschen über den Tod predigen, und er mag trotz der Gewissheit und des Ernstes desselben nicht zittern; doch versucht es damit bei ihm. Ihr mögt einem Menschen über die Hölle predigen; er aber will gleich Pharao sein Herz gegen das Gericht des Herrn verhärten; doch versucht es damit bei ihm. Alles, das einen Menschen bewegen kann, sollte angewandt werden. Aber das, was auch die Verstocktesten und Halsstarrigsten rührt, ist die große Liebe Gottes, die sich so eigenartig in dem Tode des Herrn Jesu Christi zeigt. Ich will mich dabei nicht aufhalten, euch zu zeigen, wie das zugeht, aber ich erinnere euch daran, dass es so ist. Dies war es, was vielen von uns Tränen der Buße in die Augen trieb und was uns dahin brachte, uns dem Willen Gottes zu unterwerfen. Ich weiß, dass das bei mir der Fall gewesen ist. Ich blickte auf tausend Dinge und zerschmolz nicht; aber als ich Einen blutend am Kreuze sah, der für mich starb, da schlug ich an meine Brust und ich trauerte, wie jemand, der über seinen Erstgeborenen trauert. Ich bin sicher, eure eignen Herzen bekennen, dass der große Felsenzerreißer der sterbende Heiland ist.

Und wie es bei euch ist, so werdet ihr es auch bei andren Menschen finden. Wenn ihr euer Bestes getan und keinen Erfolg gehabt habt, so bringt diesen letzten Hammer: das Kreuz Christi. Ich habe auf Teilen von Kanonen oft diese Inschrift in lateinischen Worten gesehen: „Der letzte Beweisgrund der Könige.“ Das heißt, dass Kanonen der letzte Beweisgrund der Könige sind. Aber das Kreuz ist der letzte Beweisgrund Gottes. Wenn ein sterbender Heiland dich nicht bekehrt, was wird es dann tun? Wenn die blutenden Wunden dich nicht zu Gott hinziehen, was wird dann im Stande sein, es zu tun? Wenn Jesus unsre Sünden an seinem Leibe auf das Holz wegträgt und wenn dich das nicht mit dem Bekenntnis der Sünde und dem Hass gegen sie zu Gott führt, dann bleibt nichts andres mehr für dich übrig. „Wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten?“ Das Kreuz ist der Felsenzerreißer. Brüder und Schwestern, fahret fort, die Liebe des sterbenden Sohnes Gottes zu lehren. Ihr werdet damit für Christum den Eingang in die innersten Herzen der Menschen finden, obgleich sie so hart sind, wie Diamant; und dies geschieht durch die Predigt des Kreuzes in der Kraft des Heiligen Geistes.

IV. Aber nun schließe ich mit dem letzten Wunder. Diese Wunder häufen sich, und eines hanget von dem andren ab. Das Erdbeben der Erde bewirkte ohne Zweifel das Zerreißen der Felsen, und dieses wieder half zu dem vierten Wunder. „Die Gräber taten sich auf.“ Die Gräber taten sich auf, – und die Toten wurden lebendig. Das ist unser vierter Teil. Es ist die große Folge des Todes Christi. Die Gräber taten sich auf. Der Mensch ist das einzige animalische Wesen, das um ein Grab sorgt. Manche Personen plagen sich darüber, wie sie begraben werden sollen. Das ist nun das letzte, das mir in den Sinn kommen kann. Darüber brauchen wir uns keine Sorge machen. Aber der Mensch hat durch sein Grab oft seinen Stolz gezeigt. Das ist ein seltsames Ding. Einen Galgen mit Blumen schmücken ist meines Wissens wohl noch nicht vorgekommen; aber Marmor und köstliche Statuen auf dem Grabe errichten – was ist das anders als einen Galgen schmücken, oder des Menschen große Erhabenheit zu zeigen, wo allein seine Kleinheit offenbar wird. Staub, Asche, Verwesung, Fäulnis, und dann eine Statue und allerlei feine Dinge, um euch denken zu machen, dass das Geschöpf, das zum Staube zurückkehrt, nach allem etwas Großes ist. Nun, als Jesus starb, wurden Gräber aufgetan und die Toten wurden bloß gelegt; was meint das?

Ich denke, wir haben in diesem letzten Wunder „die Geschichte eines Menschen.“ Da liegt er, tot, verderbt, tot in Übertretung und Sünden. Aber welch ein schönes Grab ist es, darinnen er liegt! Er ist ein Kirchgänger oder ein Dissident – wie ihr wollt. Er ist ein sehr moralischer Mensch, ein Bürger, ein Herr, der eines Tages Bürgermeister wird; er ist so gut – o, so gut! Und doch hat er keine Gnade in seinem Herzen, keinen Christus in seinem Glauben, keine Liebe zu Gott. Ihr seht, in welchem Grabe er liegt – eine tote Seele in einem vergoldeten Grabe. Durch sein Kreuz spaltet der Herr dies Grab und zerstört es. Was sind unsre Verdienste angesichts des Kreuzes wert? Der Tod Christi ist der Tod der Selbstgerechtigkeit. Jesu Tod ist etwas Überflüssiges, wenn wir uns selbst selig machen können. Wenn wir so gut sind, dass wir des Heilandes nicht bedürfen, warum verblutete dann Jesus sein Leben am Holze? Das Kreuz bricht die Gräber der Heuchelei, des Formenwesens und der Selbstgerechtigkeit auf. Die Erde teilt sich. Da liegt der tote Mensch; er wird dem Lichte offenbar. Das Kreuz Christi tut das! Der Mensch ist noch nicht durch die Gnade lebendig gemacht, aber er ist sich selbst aufgedeckt. Er weiß, dass er in dem Grabe seiner Sünde liegt; er ist nicht gleich der Leiche, die mit Marmor bedeckt ist, sondern gleich der, von welcher der Totengräber den Rasen und die Erde weggenommen, die er nackt dem Tageslicht überlassen hat. O, es ist etwas Großes, wenn das Kreuz so die Gräber öffnet! Ihr könnt Menschen nicht anders von der Sünde überzeugen, als durch die Predigt von einem gekreuzigten Heiland. Der Speer, mit welchem wir die Herzen der Menschen erreichen, ist derselbe Speer, der des Heilandes Herz durchstach. Wir müssen die Kreuzigung gebrauchen als das Mittel, die Selbstgerechtigkeit zu kreuzigen und den Menschen zu dem Bekenntnis zu bringen, dass er tot in Sünden ist.

Was folgt, nachdem die Gräber erbrochen und geöffnet sind? Es wurde Leben mitgeteilt. „Und standen auf viele Leiber der Heilligen, die da schliefen.“ Sie waren zu Staub geworden; aber wenn ihr ein Wunder habt, so könnt ihr ebenso gut ein großes haben. Ich wundere mich darüber, dass Leute, die ein Wunder glauben können, hinsichtlich eines andren Schwierigkeiten machen. Lass die Allmacht handeln, und die Schwierigkeiten haben aufgehört. So in diesem Wunder. Die Lieber kamen plötzlich zusammen und sie waren vollständig da und fertig zum Auferstehen. Welch ein wunderbares Ding ist die Einpflanzung des Lebens! Ich möchte davon in ein totes Herz hineinsprechen. O Gott, sende Dein Leben in diesem Augenblick, da ich spreche, in etliche tote Herzen! Das, was Leben in tote Seelen bringt, ist der Tod Jesu. Während wir das Sühnopfer sehen und den Herrn betrachten, wie Er an unserer Statt blutet, wirkt der Heilige Geist auf die Menschen ein und haucht das Leben in sie. Er nimmt das steinerne Herz hinweg und gibt ein fleischernes, das in einem neuen Leben schlägt. Dies ist das Wunderwerk des Kreuzes: durch den Tod unsres Herrn wird Menschen die Wiedergeburt zu teil. Ohne diesen einen Tod gäbe es keine neuen Geburten. Wenn Jesus nicht gestorben wäre, hätten wir tot bleiben müssen. Wenn Er sein Haupt nicht gebeugt hätte, würde keiner von uns sein Haupt aufrichten können.

Nun geht weiter, und ihr werdet sehen, wie jene Personen, welche Leben empfingen, zu seiner Zeit ihre Gräber verließen. Es steht geschrieben, dass sie aus den Gräbern gingen. Natürlich taten sie das. Welcher lebende Mensch wollte wünschen, in seinem Grabe zu bleiben? Und ihr, meine lieben Zuhörer, werdet, wenn der Herr euch lebendig macht, nicht in euren Gräbern bleiben. Wenn ihr an starke Getränke oder an andre anklebende Sünden gewöhnt wart, werdet ihr sie aufgeben, ihr werdet keine Anhänglichkeit an euer Grab empfinden. Wenn ihr in gottloser Gesellschaft gelebt und an zweifelhaften Plätzen Vergnügen gefunden habt, werdet ihr euch in euren Gräbern nicht aufhalten. Wir werden nicht nötig haben, euch nachzugehen, um euch von euren alten Verbindungen hinwegzuholen. Ihr werdet selber eilen, davon loszukommen. Wenn jemand hier lebendig begraben sein und in seinem Sarge entdeckt werden sollte, ehe er den letzten Atem ausgehaucht hat, so bin ich sicher, dass er, sobald der Rasen beseitigt und der Sargdeckel abgenommen ist, nicht erst nötig hat, viel darum gebeten zu werden, aus seinem Grabe herauszukommen. Das Leben liebt das Gefängnis des Todes nicht. Möchte denn Gott geben, dass der sterbende Heiland euch aus den Gräbern hole, in welchen ihr noch lebt, und wenn Er euch lebendig macht, bin ich dessen gewiss, dass der Tod unsres Herrn euch veranlassen wird, zu achten, dass, so einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben, und dass Er darum für alle gestorben ist, auf dass die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern Dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.

Welchen Weg schlugen diese Leute ein, nachdem sie aus ihren Gräbern gekommen waren? Uns wird gesagt: „Sie kamen in die Heilige Stadt.“ Genau so. Und wer die Kraft des Kreuzes empfunden hat, mag wohl den Weg zur Heiligkeit einschlagen. Er wird sich sehnen, sich mit dem Volk Gottes verbinden zu können; er wird wünschen, zum Hause Gottes ziehen und Gemeinschaft mit dem dreimal heiligen Gott haben zu können. Ich würde nicht erwarten, dass Lebendiggewordene anders wohin gehen. Jedes Geschöpf geht zu seinesgleichen, das Raubtier zu seinem Lager, der Vogel zu seinem Nest, und die Wiedergeborenen bahnen sich den Weg zur heiligen Stadt. Zieht nicht das Kreuz hin zur Gemeinde Gottes? Ich möchte nicht wünschen, dass einer aus einem Beweggrunde sich der Gemeinde anschließt, der nicht von den Wunden und der blutenden Seite Jesu hergeleitet ist. Wir geben uns zuerst Christo und dann um seinetwillen seinem Volk. Es ist das Kreuz, welches dazu veranlasst.

Es wird uns gesagt – um diese wunderbare Geschichte zu schließen – dass sie in die Heilige Stadt gingen „und erschienen vielen“. Ich zweifle nicht daran, dass manche von denen, welche von den Toten auferweckt worden waren, ihren Weibern erschienen. Welche Entzücken, als diese die geliebten Männer wiedersahen! Es mag sein, dass manche dem Vater und der Mutter erschienen, und ich zweifle nicht daran, dass manche lebendig gemachte Mutter oder mancher Vater zuerst den eignen Kindern erschien. Was lehrt uns das anders, als dass, wenn des Herrn Gnade uns von den Toten auferweckt, wir Sorge tragen müssen, das kundzugeben? Lasst uns vielen erscheinen. Lasst das Leben, das Gott uns gegeben hat, offenbar werden. Lasst es uns nicht verbergen, sondern Lasst uns zu unsren früheren Freunden gehen und ihnen erscheinen, wie Christus es getan hat. Um seiner Ehre willen Lasst uns sein Leben andren offenbaren. Ehre sei dem sterbenden Heilande! Alles Lob sei dem großen Sühnopfer!

O, dass diese meine armen, schwachen Worte euer Interesse für meinen sterbenden Meister wach rufen möchten! Seid bereit, für Ihn zu sterben. Und ihr, die ihr Ihn nicht kennt – gedenkt dieses großen Geheimnisses, dass Gott eure Natur annehmen und Mensch werden und sterben musste, damit ihr davon frei werden könntet. Kommt und vertraut heute meinem Herrn, ich bitte euch. Während das Volk Gottes sich zum Brotbrechen um den Tisch schart, Lasst eure Seelen eilen, nicht zum Tisch und Sakrament, sondern zu Christo selbst und zu seinem Opfer. Amen.

„Seel’ und Leben, Leib und Glieder
Gibst Du alles für mich hin:
Sollt’ ich Dir nicht schenken wieder
Alles, was ich hab’ und bin?
Ich bin Deine ganz alleine!
Dir verschreib’ ich Herz und Sinn.

Zieh’ durch Deines Todes Kräfte
Mich in Deinen Tod hinein!
Lass mein Fleisch und sein Geschäfte
Mit Dir angenagelt sein,
Dass mein Wille sanft und stille,
Und die Liebe werde rein.“

Unsres Herrn letzter Ruf vom Kreuze. (Charles H. Spurgeon)

“Und Jesus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände. Und als Er das gesagt, verschied Er.“
Lk. 23,46.

Dies sind die Sterbeworte unsres Herrn. Es ist nicht nötig, euch daran zu erinnern, dass der Worte Christi am Kreuze sieben waren. Lasst mich sie euch wiederholen. Das erste war, nachdem sie Ihn ans Kreuz genagelt hatten: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dies Wort hat uns Lukas aufbewahrt. Später, als einer der beiden Übeltäter zu Jesu sagte: „Herr, gedenke an mich, wenn Du in Dein Reich kommst,“ antwortete ihm Jesus: „Wahrlich, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.“ Auch dieses Wort hat Lukas sorgfältig verzeichnet. Später, als unser Herr in seiner großen Not seine Mutter gebrochenen Herzens bei dem Kreuze stehen und mit unaussprechlicher Liebe und voll Kummer zu Ihm aufblicken sah, sprach Er zu ihr: „Weib, siehe, das ist dein Sohn!“ und zu dem Lieblingsjünger: „Siehe, das ist deine Mutter!“ und so verschaffte Er ihr ein Heim, nachdem Er von ihr gegangen war. Diese Äußerung finden wir nur bei Johannes. Das vierte und mittelste der sieben Worte war: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Dies war der Höhepunkt seines Leidens, der Zentralpunkt all seiner Not. Dieses furchtbarste Wort, das je von den Lippen eines Menschen kam, das die Quintessenz seines unermesslichen Leidens ausdrückt, ist schön in vierter Stelle angebracht, als ob es als seine Leibwache drei vor sich und drei hinter sich haben müsse. Es spricht davon, dass ein guter Mann, ein Sohn Gottes, der Sohn Gottes, von seinem Gott verlassen war. Dieses mittelste Wort von den sieben findet sich bei Matthäus und Markus, aber nicht bei Lukas und Johannes; aber das fünfte Wort hat Johannes aufbewahrt: „Mich dürstet!“ Das kürzeste, aber nicht ganz das schwerste der Worte des Meisters, obgleich es vom leiblichen Gesichtspunkt aus das schwerste von allen war. Johannes hat auch einen andren köstlichen Ausspruch Jesu am Kreuz verzeichnet: „Es ist vollbracht!“ Dies war bis auf eines das letzte, die Zusammenfassung seines ganzen Lebenswerkes, denn Er hatte nichts ungeschehen lassen; das ganze Gewebe der Erlösung war gleich einem Kleide vollkommen fertig geworden. Nachdem Er gesagt hatte: „Es ist vollbracht!“ sprach Er sein allerletztes Wort: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände,“ welches ich zum Text erwählt habe, darauf ich aber noch nicht sogleich eingehen will.

Es ist von verschiedenen Schreibern sehr viel über diese sieben Worte am Kreuz gesagt worden, und ich kann zu dem, was sie gesagt haben, nichts hinzufügen, zumal sie so gern dabei verweilen, und hier sind es die ältesten Schreiber, die man die Römische Schule nennen könnte, die in ihrer tiefen Andacht, die sie jedem Buchstaben widmen, selbst von protestantischen Schreibern nicht übertroffen werden, und sie holen zuweilen einen neueren und reicheren Sinn heraus, als den weit kühleren Gemütern der modernen Kritiker, die in der Regel mit Maulwurfsaugen gesegnet sind, eingefallen ist. Die neuere Kritik könnte gleich der neueren Theologie in den Garten Eden versetzt werden, und sie würde doch keine Blumen sehen. Sie ist gleich dem Scirocco, welcher versengt und brennt und ohne jeglichen Tau oder jegliche Salbung; sie ist der Gegensatz dieser köstlichen Dinge und erweist sich als ohne Segen für die Menschen.

Was nun diese sieben Worte vom Kreuz anbetrifft, so haben viele Ausleger Lehren daraus gezogen, die sich auf sieben Pflichten beziehen. Hört zu. Als der Herr sagte: „Vater, vergib ihnen,“ sagte Er eigentlich zu uns: „Vergebt euren Feinden.“ Selbst wenn sie euch verächtlich behandeln und euch schreckliche Qualen bereiten, seid bereit, ihnen zu vergeben. Seid gleich dem Sandelholzbaum, der die Axt parfümiert, die ihn fällt. Seid lauter Sanftmut und Freundlichkeit und Liebe und lasst dies euer Gebet sein: „Vater, vergib ihnen.“

Die nächste Pflicht wird dem zweiten Ruf entnommen, nämlich die der Buße und des Glaubens an Christum, denn Er sagte zu dem Übeltäter: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.“ Habt ihr, gleich ihm, eure Sünde bekannt? Habt ihr seinen Glauben und seinen Gebetsgeist? Dann werdet ihr, wie er, angenommen werden.

Als unser Herr in seinem dritten Wort zu seiner Mutter sagte: „Weib, siehe, dein Sohn!“ lehrte Er uns die Pflicht kindlicher Liebe. Keinem Christen darf die Liebe zu seiner Mutter, zu seinem Vater oder zu irgend einem Verwandten, den Gott uns zu beachten gegeben hat, fehlen. O, bei der Liebe Christi zu seiner Mutter, entmensche sich kein Mensch dadurch, dass er seiner Mutter vergisst. Sie hat dich geboren; trage sie in ihrem Alter und erfreue sie bis zu ihrem letzten Augenblick.

Jesu vierter Ruf lehrt uns die Pflicht, an Gott festzuhalten und Ihm zu vertrauen: „Mein Gott, mein Gott!“ Sieh’, wie Er mit beiden Händen Ihn umklammert. Er kann es nicht ertragen, von Gott verlassen zu sein; alles andre macht Ihm, im Vergleich zu diesem Weh, nur wenig Schmerzen. So lerne es, dich an Gott zu klammern und Ihn mit der Doppelhand des Glaubens zu umfassen, und wenn du meinst, dass Er dich verlassen habe, so rufe Ihm nach und sprich: „Zeige mir an, warum Du mit mir haderst, denn ich kann es nicht ertragen, ohne Dich zu sein.“

Der fünfte Ruf: „Mich dürstet!“ lehrt uns, auf die Erfüllung des Wortes Gottes großes Gewicht zu legen. „Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, dass die Schrift erfüllet würde, spricht Er: „Mich dürstet!“ Gib in allem deinem Kummer und in deiner Schwäche acht darauf, das Wort deines Gottes zu bewahren und der Vorschrift zu gehorchen; lerne die Lehre und freue dich der Verheißung. Wie dein Herr, so beachte du selbst in kleinen Dingen das Wort des Herrn.

Jener sechste Ruf: „Es ist vollbracht!“ lehrt uns vollkommenen Gehorsam. Halte alle Gebote Gottes; lass keinen Befehl aus; gehorche, bis du sagen kannst: „Es ist vollbracht.“ Verrichte dein Lebenswerk, gehorche deinem Meister, leide oder diene nach seinem Willen, aber ruhe nicht, bis du mit deinem Herrn sagen kannst: „Es ist vollbracht!“ „Ich habe vollendet das Werk, das Du mir gegeben hast.“

Und dieses letzte Wort: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände,“ lehrt uns Ergebung. Übergib alles, übergib Gott auf seine Forderung selbst deinen Geist. Stehe still und vollziehe eine völlige Übergabe an deinen Herrn und lass dies von Anfang bis zu Ende deine Losung sein: „In Deine Hände, mein Vater, befehle ich meinen Geist.“

Ich denke, dass dieses Studium der letzten Worte Christi euch interessieren wird; darum lasst mich noch ein wenig länger dabei verweilen. Diese sieben Worte vom Kreuz lehren uns auch etwas hinsichtlich der Eigenschaften und Ämter unsres Meisters. Es sind sieben Fenster von Achat und Tore von Karfunkeln, durch welche ihr Ihn sehen und euch Ihm nähern könnt.

Zuerst, möchtet ihr Ihn als Fürbitter sehen? Er ruft: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Möchtet ihr auf Ihn als auf den König blicken? Dann hört sein zweites Wort: „Wahrlich, ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.“ Möchtet ihr Ihn als einen zärtlichen Wächter sehen? Hört Ihn zu Maria sagen: „Weib, siehe, dein Sohn!“ und zu Johannes: „Siehe, deine Mutter!“ Wollt ihr in den dunklen Abgrund der Angst seiner Seele dringen? Hört Ihn: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Wollt ihr die Wirklichkeit und die Tiefe seiner leiblichen Leiden verstehen? Dann hört Ihn sagen: „Mich dürstet!“ denn es liegt etwas Außerordentliches in der Qual des Durstes, wenn er durch das Fieber blutender Wunden verursacht wird. Männer auf dem Schlachtfelde, die viel Blut verloren haben, werden vom Durst verzehrt, und sie sagen auch, dass das die größte Qual von allen ist. Siehe den Dulder in seinen Leiden und verstehe, wie Er mit dir fühlen kann, der du leidest, seitdem Er so viel am Kreuz erduldet hat. Möchtet ihr Ihn als den Vollbringer eures Heils sehen? Dann hört seinen Ruf: „Es ist vollbracht!“ O, herrlicher Ton! Hier seht ihr den hochgelobten Vollender eures Glaubens. Und möchtet ihr dann noch einen weiteren Blick tun und verstehen, wie freiwillig sein Leiden war? Dann hört Ihn sagen, nicht als einen, der des Lebens beraubt ist, sondern als einen, der seine Seele der Hut eines andren übergibt: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“

Ist von diesen Worten vom Kreuz nicht vieles zu lernen? Gewiss, diese sieben Töne bilden eine wunderbare musikalische Tonleiter, wenn wir nur wissen, wie wir ihnen zuhören sollen. Lasst mich die Tonleiter wiederholen. Hier habt ihr zuerst Christi Gemeinschaft mit Menschen: „Vater, vergib ihnen.“ Er steht neben den Sündern und versucht es, sie zu verteidigen: „Sie wissen nicht, was sie tun.“ Hier ist sodann seine königliche Macht. Er öffnet dem Übeltäter des Himmels Tor und fordert ihn auf, einzutreten. „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.“ Drittens siehe seine menschliche Verwandtschaft. Ein wie naher Verwandter ist Er uns! „Weib, siehe, dein Sohn!“ Gedenke, wie Er sagt: „Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, derselbe ist mein Bruder und Schwester und Mutter.“ Er ist Bein von unsrem Bein und Fleisch von unsrem Fleisch. Er gehört der menschlichen Familie an. So gewiss Er wahrer Gott vom wahren Gott ist, ist Er auch wahrer Mensch vom wahren Menschen, der nicht nur die Natur des Juden, sondern auch die des Heiden angenommen hat. Seiner Nationalität angehörend, sich aber über alle erhebend, ist Er der Mensch des Menschen, des Menschen Sohn.

Sieh’ Ihn dann unsre Sünden auf sich nehmen. Ihr sagt: „Welcher Ton ist das?“ Nun sie sind alle des gleichen Inhalts, aber dieser ganz besonders: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Weil Er unsre Sünden an seinem Leibe auf dem Holze trug, war Er von Gott verlassen. „Er hat Den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht,“ und deshalb der bittere Ruf: „Eli, Eli, lama asabtani?“ Siehe Ihn in jenem fünften Ruf: „Mich dürstet!“ wie Er nicht nur unsre Sünde, sondern auch unsre Schwäche und alle Leiden unsrer leiblichen Natur auf sich nimmt. Dann, wenn ihr sowohl seine Fülle wie seine Schwäche sehen wollt, wenn ihr seine Allgenugsamkeit wie seinen Schmerz sehen wollt, so hört Ihn rufen: „Es ist vollbracht!“ Welche wundervolle Fülle liegt in diesem Ton! Die Erlösung ist vollbracht; es ist alles vollständig; es ist alles vollkommen. Es ist nichts übrig geblieben, nicht ein Tropfen Bitterkeit in dem Becher voll Galle; Jesus hat ihn ganz geleert. Es ist kein Heller dem Lösegeld mehr hinzuzufügen; Jesus hat alles bezahlt. Siehe seine Fülle in dem Ruf: „Es ist vollbracht!“ Und dann, wenn du sehen möchtest, wie Er uns mit sich selber versöhnt hat, siehe den Mann, welcher ein Fluch für uns ward, mit einem Segen zu seinem Vater zurückkehren und uns mit sich nehmen, indem Er uns durch dieses letzte liebe Wort hinauf zieht. Christus geht zum Vater zurück, denn „es ist vollbracht,“ und ihr und ich, wir kommen durch sein vollkommenes Werk zum Vater.

Ich habe von den Tönen, die diese Harfe von sich gibt, nur zwei oder drei angeschlagen, aber es ist ein wundervolles Instrument. Wenn es keine Harfe von zehn Saiten ist, so ist es jedenfalls ein Instrument von sieben Saiten, und weder die Zeit noch die Ewigkeit wird imstande sein, alle Musik herauszuholen.

Ich erbitte mir nun für kurze Zeit eure Aufmerksamkeit für den Text selbst: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“

Seht ihr unsren Herrn? Er ist am Sterben und noch ist sein Angesicht den Menschen zugewandt in dem Wort, das Er ihnen zuruft: „Es ist vollbracht!“ Könntet ihr ein köstlicheres Wort finden, mit welchem Er euch in der Todesstunde „Adieu“ sagt? Er sagt euch, dass ihr euch nicht davor fürchten dürfet, dass sein Werk unvollkommen sei oder sich als ungenügend erweisen werde. Er versichert euch mit sterbenden Lippen: „Es ist vollbracht!“ Und nun ist Er mit euch fertig und wendet sein Angesicht wo anders hin. Sein Tagewerk, seine mehr als Herkulesarbeit ist vollbracht und der mächtige König will zurück zum Throne seines Vaters, und sein letztes Wort ist an seinen Vater gerichtet. Gedenke dieses Wortes und möchte es auch dein Wort sein, wenn du zu deinem Vater zurückkehrst! Diese Worte sind in Römischen Zeiten sehr viel gebraucht worden, aber sie haben deswegen noch nichts verloren. Sterbende pflegen sie lateinisch zu sagen: „In manus tuas, Domine, commendo spiritum meum;“ und wenn sie selbst es nicht konnten, so ersuchte es wohl jemand anders an ihrer Statt. Es wurde so eine Art Zauberformel daraus gemacht, und so haben sie im Lateinischen ihre Lieblichkeit für unsre Ohren verloren; aber in unsrer Sprache enthalten sie für jeden Sterbenden köstliche Musik: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“

Es ist beachtenswert, dass die letzten Worte unsres Herrn ein Zitat aus der Heiligen Schrift waren. Dieser Ausspruch ist, wie ihr wisst, dem 31. Psalm und daselbst dem 6. Verse entnommen. Welch ein Beweis ist das davon, dass Christus voll war von der Bibel. Er gehörte nicht zu denen, welche wenig von dem Worte Gottes halten. Er war davon durchdrungen. Er konnte nicht einmal im Sterben sprechen, ohne die Schrift zu zitieren. David gibt das Wort: „In Deine Hände befehle ich meinen Geist; Du hast mich erlöset, Herr, Du treuer Gott.“ Nun, der Heiland änderte diese Stelle, weil sie sonst nicht ganz für Ihn gepasst hätte. Seht ihr, dass Er, um sie für sich passend zu machen, das Wort „Vater“ hinzufügen musste? David sagte: „In Deine Hände befehle ich meinen Geist;“ aber Jesus sagt: „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist.“ Seliger Fortschritt! Er wusste mehr als David, denn Er war mehr der Sohn Gottes, als David es sein konnte. Er war in das Gebet mit „Vater.“ Aber dann nimmt Er etwas davon weg. Dies war nötig, denn wenngleich David hinzufügte: „Du hast mich erlöset,“ so war doch unser Meister nicht erlöst, denn Er war der Erlöser und Er hätte sagen können: „In Deine Hände befehle ich meinen Geist, denn ich habe mein Volk erlöst;“ aber Er tat das nicht, sondern wählte einfach den Teil, der auf Ihn passte und gebrauchte ihn als sein eignes Wort: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“ O, meine Brüder, ihr könnt nach allem nichts Besseres tun, als die Schrift zitieren, ganz besonders im Gebet. Keine Gebete sind so gut, wie die, welche voll sind vom Worte Gottes. Möchten alle unsre Reden mit Texten gewürzt sein! Ich wünschte, dass es mehr der Fall wäre.

So seht ihr denn, wie gut der Heiland die Schrift anwandte, und wie seine Waffe vom ersten Kampfe mit dem Teufel in der Wüste bis zu seinem letzten Kampf mit dem Tode am Kreuz beständig war: „Es stehet geschrieben!“

Nun komme ich zum Texte selber und will nur kurze Zeit darüber predigen. Lasst uns zuerst die Lehre von diesem letzten Ruf vom Kreuz lernen; lasst uns zweitens die Pflicht üben, und drittens lasst uns das Vorrecht genießen.

Lasst uns die Lehre lernen.

Welches ist die Lehre dieses letzten Wortes unsres Herrn Jesu Christi? Gott ist sein Vater, und Gott ist unser Vater. Er, der selber sagte: „Vater,“ sagte nicht für sich: „Unser Vater,“ denn der Vater ist in einem höheren Sinne Christi Vater, als Er unser Vater ist; aber dennoch ist Er Christi Vater nicht wirklicher, als ER unser Vater ist, wenn wir an Jesum glauben. „Ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Jesum Christum.“ Jesus sagte zu Maria Magdalena: „Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ Glaubet der Lehre, dass Gott der Vater seines Volkes ist. Wie ich euch schon früher gewarnt habe, so warne ich wieder vor der Lehre von der allgemeinen Vaterschaft Gottes, denn sie ist eine Lüge und ein tiefer Betrug. Sie durchbohrt erstens das Herz der Lehre von der Kindschaft, welche in der Schrift gelehrt wird, denn wie kann Gott Menschen adoptieren, wenn sie bereits alle seine Kinder sind? Zweitens durchbohrt sie das Herz der Lehre von der Wiedergeburt, welche gewisslich im Worte Gottes gelehrt wird. Wir werden Kinder Gottes durch die Wiedergeburt und durch den Glauben, aber wie kann das sein, wenn wir bereits Gottes Kinder sind? „Wie viele Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben; welche nicht von dem Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“ Wie kann Gott Menschen die Macht geben, seine Kinder zu werden, wenn sie es bereits sind? Glaubet jene Lüge des Teufels nicht, sondern glaubt diese Wahrheit Gottes, dass Christus und alle, welche durch lebendigen Glauben in Christo sind, sich der Vaterschaft Gottes freuen können.

Dann lernt diese Lehre, dass in dieser Tatsache unser größter Trost liegt. In unsrer Stunde der Not, in unsrer Zeit des Kampfes lasst uns sagen: „Vater.“ Ihr beachtet, dass der erste Ruf vom Kreuz dem letzten gleicht; der höchste Ton ist dem tiefsten gleich. Jesus beginnt mit „Vater“ und endet mit „Vater.“ Rufet zum „Vater“, euch in der ernsten Pflicht, in der des Vergebens, zu helfen, und rufet zum „Vater“, euch in schweren Leiden und im Tode beizustehen. Eure Hauptkraft liegt darin, dass ihr wirklich Gottes Kinder seid.

Lernet die nächste Lehre, dass das Sterben das Heimgehen zu unsrem Vater ist. Ich sagte vor nicht langer Zeit zu einem alten Freunde: „Der alte Bruder So-und-so ist heimgegangen.“ Ich meinte damit, dass er gestorben sei. Er sagte: „Ja, wo sollte er auch anders hingehen?“ Das war eine weise Frage: Wo sollte er anders hingehen als heim? So unser Tagwerk vollbracht ist, wo sollten anders hingehen als heim? So ist Christi nächstes Wort, nachdem Er gesagt hatte: „Es ist vollbracht!“ ganz natürlich: „Vater.“ Er hat seinen irdischen Lauf vollendet, und nun geht Er heim zum Himmel.

Lernet eine andre Lehre, nämlich: wenn Gott unser Vater ist und wir unser Sterben als ein Heimgehen betrachten, weil wir zu Ihm gehen, dann wird Er uns aufnehmen. Beachtet, wie Stephanus unter dem Steinregen rief: „Herr Jesu, nimm meinen Geist auf.“ Lasst uns, wie wir auch sterben mögen, dies zu unsrer letzten Empfindung, wenn nicht zu unsrem letzten Ausspruch machen: „Vater, nimm meinen Geist auf.“ Wird unser himmlischer Vater seine Kinder nicht aufnehmen? Das ist die Lehre, die wir von diesem letzten Ruf vom Kreuze lernen: Die Vaterschaft Gottes und alles, was den Gläubigen daraus erwächst.

Zweitens, lasst uns die Pflicht üben.

Diese Pflicht scheint uns zunächst Ergebung zu sein. Wenn dich irgend etwas bekümmert und erschreckt, so ergib dich Gott. Sprich: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“

lerne demnächst die Pflicht des Gebets. Wenn du in Angst und Pein bist, wenn du umgeben bist von bitterem Schmerz nach Seele und Leib, so bete dennoch. Wirf das „unser Vater“ nicht weg. Richte deine Rufe nicht an die Luft; klage nicht an deinem Arzte oder deiner Wärterin, sondern rufe: „Vater.“ Ruft nicht das Kind so, wenn es seinen Weg verloren hat und wird des Vaters Herz nicht von diesem Ruf gerührt? ist jemand hier, der nie zu Gott geschrien hat? Ist jemand hier, der nie „Vater“ gesagt hat? Dann, o mein Vater, gieße Deine Liebe aus in ihre Herzen und veranlasse sie, noch heute zu sagen: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen.“

Die nächste Pflicht ist, dass wir uns Gott im Glauben anvertrauen. Übergebet euch selbst Gott; anvertraut euch Ihm. Nimm dich jeden Morgen, wenn du dich erhebst, und lege dich in Gottes Verwahrsam, verschließe dich gleichsam in dem Kästchen der göttlichen Hut, und jeden Abend schließe dich wieder ein und lege den Schlüssel in die Hand Dessen, der dich bewahren kann, wenn das Abbild des Todes auf deinem Angesicht erscheint. Wenn du Gott vertrauen kannst, wird Gott dein Vertrauen in einer Weise belohnen, davon du noch keine Ahnung hast.

Und dann übe eine andre Pflicht: mache dir persönlich und beständig die Gegenwart Gottes recht klar. „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“ Ich weiß, Du bist hier; ich mache mir klar, dass Du hier bist, in der Zeit der Trübsal und der Gefahr, und ich lege mich selbst in Deine Hände. Ebenso wie ich mich dem Schutze eines Schutzmannes oder eines Soldaten übergeben würde, wenn mich jemand angreifen wollte, so anvertraue ich mich Dir, dem unsichtbaren Wächter der Nacht, dem unermüdlichen Hüter des Tages. Du deckst mein Haupt am Tage des Streites. Unter Deinen Flügeln habe ich Zuflucht, wie das Küchlein sich unter den Flügeln der Henne verbirgt.

Sehet also eure Pflicht. Sie besteht darin, euch Gott zu ergeben, zu Gott zu beten, euch Gott anzuvertrauen und in dem Bewusstsein der Gegenwart Gottes zu ruhen. Möchte der Geist Gottes euch helfen, solche unschätzbaren Pflichten zu üben.

Schließlich, lasst uns das Vorrecht genießen.

Zuerst lasst uns das hohe Vorrecht genießen, zu allen Zeiten der Gefahr und der Schmerzen in Gott zu ruhen. Der Doktor hat dir soeben gesagt, dass du dich einer Operation unterziehen müssest. Sprich: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“ Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich diese deine Schwäche und diese deine Krankheit vermehren und du wirst dich legen müssen und wirst vielleicht längere Zeit liegen müssen. Dann sprich: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“ Gräme dich nicht, denn das hilft dir nicht. Fürchte die Zukunft nicht, denn das nützt dir nicht. Überlass dich (es ist das dein Vorrecht) der Hut der teuren Hände, die für dich durchbohrt wurden, der Liebe des teuren Herzens, welches brach, um deine Erlösung herbeizuführen. Es ist wunderbar, welche Herzensruhe Gott einem Mann oder einer Frau in dem bedenklichsten Zustande geben kann! O, wie haben manche Märtyrer am Pfahl gesungen! Wenn ihr euren Geist Gott befohlen habt, dann habt ihr süße Ruhe zur Zeit der Gefahr und der Schmerzen.

Das nächste Vorrecht ist das eines kühnen und freudigen Vertrauens zur Zeit des Todes oder in der Gefahr des Todes. Ich wurde am vorigen Donnerstag-Abend veranlasst, über diesen Text nachzudenken, da ich ihn selbst oft gebrauchte. Ich werde diesen Abend nie vergessen. Von diesem Hause bis zu meinem Hause schien der Weg eine Feuerfläche zu sein, und je weiter ich kam, desto mächtiger wurden die Blitze, und als ich zum Leigham Court Road kam, schien der Blitz wie ein Sperrbaum vom Himmel zu kommen, und als ich endlich die Spitze des Berges erreichte, kam ein erschütternder Donnerschlag und es ergoss sich ein Hagelstrom, den ich zu beschreiben nicht versuchen möchte, weil ihr annehmen könntet, dass ich übertreibe. Aber da fühlte ich sowohl, wie mein Freund neben mir, dass wir schwerlich erwarten konnten, lebendig nach Hause zu kommen. Der Sturm hatte seinen Höhepunkt erreicht. Es schien uns, als ob wir auf allen Seiten von einem elektrischen Strom umgeben waren und Gottes Arm schien entblößt und kriegsfertig zu sein. Da fühlte ich: „Jetzt geht’s wahrscheinlich heim,“ und ich befahl Gott meine Seele, und – wenngleich ich nicht sagen kann, dass ich besonderes Vergnügen an den Donnerschlägen und dem Zucken der Blitze empfand – von dem Augenblick an fühlte ich mich ebenso ruhig, wie ich mich jetzt fühle, vielleicht noch etwas ruhiger, als ich mich angesichts so vieler Leute jetzt fühle; glücklich bei dem Gedanken, dass ich im nächsten Augenblicke mehr erkennen werde, als ich während der ganzen Zeit auf Erden lernen konnte, und in einem Augenblick mehr sehen werde, als ich zu sehen hoffen konnte, wenn ich noch ein ganzes Jahrhundert hier geblieben wäre. Ich konnte zu meinem Freunde nur sagen: „Wir wollen uns Gott anvertrauen; wir wissen, dass wir auf unsrem Wege unsre Pflicht tun und es ist bei uns alles in Ordnung.“ So konnten wir uns in der Aussicht, bald bei Gott zu sein, miteinander freuen. Wir sind nicht im feurigen Wagen heimgeholt worden; wir sind noch einige Zeit verschont geblieben, um unser Lebenswerk fortzusetzen; aber mir ist klar, wie süß es ist, mit allem abgeschlossen zu haben und keinen Wunsch, keinen Willen, kein Wort zu haben, als gleichsam das Herz zu nehmen und es dem großen Hüter zu übergeben und zu sagen: „Vater, sorge Du für mich. So lass mich leben; so lass mich sterben. Ich habe hinfort keinen Wunsch mehr; es geschehe, wie es Dir gefällt. Ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“

Dieses Vorrecht ist nicht nur, Ruhe in Gefahren und Vertrauen angesichts des Todes zu haben; es ist auch voll vollkommener Freude. Geliebte, wenn wir wissen, wie wir uns den Händen Gottes anbefehlen können, welch einen Platz nehmen wir dann ein? In Gottes Händen! Darin sind die Myriaden von Sternen; darin ruht das ganze Universum; Gottes Hand trägt seine ewigen Säulen und sie fallen nicht. Wenn wir in Gottes Hände gelangen, sind wir da, wo alles ruht, und wir das Heim und die Glückseligkeit erhalten. Wir sind aus dem Nichts des Geschöpfes in die Allgenugsamkeit des Schöpfers übergegangen. O eilt, dorthin zu kommen, geliebte Freunde, und lebet fortan in den Händen Gottes!

„Es ist vollbracht.“ Ihr habt noch nicht vollbracht, aber Christus hat vollbracht. Es ist alles geschehen. Was ihr zu tun habt, ist nur, euch anzueignen, was Er bereits für euch vollbracht hat, und das den Menschenkindern durch euer Leben zu zeigen. Und weil alles vollbracht ist, so sprich: „Nun wende ich mich zu Dir, Vater. Mein Leben soll hinfort ein Leben in Dir sein. meine Freude soll es sein, angesichts des alles und in allem vor nichts zurückzuschrecken, in das ewige Leben hineinzusterben, mich in Jehovah zu versenken und mein ganzes Wesen nur für seinen Schöpfer da sein zu lassen und nur des Schöpfers Herrlichkeit zu offenbaren. O, Geliebte, beendet diesen Tag und beginnt den nächsten Morgen mit: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände.“ Der Herr sei mit euch allen! O, wenn ihr nie gebetet habt, so helfe euch Gott um Jesu willen, jetzt anzufangen zu beten! Amen.

„Da Dein: „Es ist vollbracht!“
Vom Kreuz hernieder tönte,
Da Deines Todes Macht
Die Welt mit Gott versöhnte,
Indem der Vorhang riss,
Der Gott und Menschen schied:
Ward mir mein Heil gewiss;
Mir klang Dein Sterbelied.

Du gabst den edlen Geist
In Deines Vaters Hände;
Den Weg zum Himmel weist,
Gerechter! mir Dein Ende.
Einst fährt mein Geist Dir nach
Hinauf ins Vaters Haus,
Und Sündenschmerz und Schmach
Und Not und Tod ist aus.“

MISSION & EINSATZ: Bitte um Gebet … (Harry Arent)

Bitte um Gebet … (Harry Arent)

Wenn es dem Herrn wohlgefällig sein wird, dann werde ich demnächst in die Ukraine reisen und der Witwe mit 6 Kindern in dieser Region (siehe Video) ein Haus kaufen. Bitte betet, dass alles gelingt und wir dort sicher ankommen. Unsere Einsätze zu Ehre Gottes durchführen und auch sicher nachhause kommen. Vielen Dank.

Коржів та Нові Обіходи – Вінницька область – Немирівский Район – село в Україні – moeselo.online

Video-link: https://www.youtube.com/watch?v=v5wJeddULIU


Bitte betet für Bruder Harry (Siegfried Schad)

Liebe Geschwister in Christus, bitte betet für Bruder Harry. Für die Bewahrung unterwegs bis in die Ukraine. Da die Situation in der Ukraine sehr prekär ist, (ehrlich gesagt: Ich habe ihm abgeraten!) ist Bruder Harry sehr auf unsere Gebete angewiesen.

Folgendes tragt bitte in Euren Gebeten:

– die Reise
– Abwicklung von Hauskauf.
– Bewahrung vor Gefahren.
– Gottes Segen im Predigtdienst.

Vielen Dank für eure Gebete.


Damit der Spendenfluss ein wenig angeschoben wird möchte ich Euch gerne folgenden Vorschlag machen:

Wer von Euch eine sichere(!) e-mail-Adresse haben möchte w.z.B. max.mustermann@c-net.email, der möge mich bitte unter meinem Nachnamen und @c-net.email kontaktieren.

Für (einmalig) 40,- € / CHF (75% Spende an MISSION & EINSATZ) erhältst Du folgendes:

– Name nach Wahl … was auch immer Dir einfällt: 777@c-net.email oder Initialien mm@c-net.email

– natürlich ist alles verschlüsselt

– Virenprüfung bei Posteingang und -ausgang (auf dem e-mail-Server)

– Speicherplatz unbegrenzt

– Einrichtungsdokumentation wird von mir dabei geliefert

– ggf. meine Unterstützung bei der Konfiguration auf dem thunderbird-client